„Altersvergesslichkeit“ und Demenzen
Viele meinen, Alzheimer sei schicksalhaft oder eine stärkere Vergesslichkeit
im Alter sei normal. Tatsache ist, dass die Erkrankung durch die Alterung der
Gesellschaft immer häufiger wird und mittlerweile die häufigste Ursache
dafür ist, im Alter die Selbständigkeit zu verlieren und pflegebedürftig
zu werden. Die dann notwendige Heimeinweisung wäre vielleicht in vielen
Fällen bei richtiger Behandlung hinaus zu zögern gewesen.
Zum Teil werden
auch Erkrankungen wie zum Beispiel Vitamin B12-Mangel fälschlicherweise
für eine Alzheimer – Demenz gehalten. Dies zeigt, wie wichtig eine
ausführliche Abklärung ist, um ursächlich behandelbare Störungen
auszuschließen.
Bis heute ist die Alzheimer-Erkrankung nicht heilbar, aber das sind
die meisten anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes auch nicht.
Doch würden
sie deshalb auf eine symptomorientierte Behandlung verzichten wollen?
Es gibt
schon heute gut verträgliche Medikamente,
die das Gedächtnis bessern können, die Pflegepersonen entlasten und
nebenbei auch gegen Schlafstörungen und Gereiztheit helfen können.
Natürlich können wir mit den bisher erreichten Therapieerfolgen
nicht zufrieden sein. Deshalb nimmt die Praxis an verschiedenen Therapiestudien
teil, die unter anderem auch neue Medikamente erproben. Dies soll die Möglichkeiten
der Medizin erweitern, aber auch Ihnen persönlich etwas bringen: Alle
Medikamente, die Ihnen die Medizin heute bietet, wurden gestern in Studien
getestet. Alle Studien sind von den zuständigen Behörden genehmigt – Sicherheit
ist dabei höchstes Gebot.
Schließlich berate ich Betroffene und Angehörige über Hilfemöglichkeiten,
Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Pflegestufe. Ganz wichtig ist
es mir dabei, auch auf die Sorgen und Ängste der nächsten Angehörigen
einzugehen, die zum Teil 24 Stunden mit Pflege und Beaufsichtigung beschäftigt
und dadurch oft extrem belastet
sind.